Im Jahre 1776 wurde die St. Nicolai-Kirche als Saalbau geweiht. Zahlreiche Gegenstände aus den Vorgängerkirchen, unter ihnen zwei Kronleuchter, befinden sich in der Kirche. Die Kronleuchter stammen aus dem Jahre 1605 und wurden der Kirchengemeinde gestiftet. Der Altar mit seinen Kniebänken stammt aus dem Jahre 1653.
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Ein Schwan ziert den Kirchturm der Wittmunder Kirche

Auf dem Turm der St.-Nicolaikirche trotzt ein Schwan als Wetterzeichen den ostfriesischen Stürmen. Mit dem Schwan als Wetterzeichen hat es eine besondere Bewandtnis. Aus der Überlieferung ist bekannt, dass der tschechische Vorreformator Johann Hus, als er wegen Ketzerei auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte, ausgerufen haben soll: "Ich bin eine Gans (tschechisch: Hus = Gans), mich könnt Ihr verbrennen. Aber nach mir wird ein Schwan kommen, den könnt Ihr nicht verbrennen." Dieses prophetische Wort bezogen die Anhänger der Reformation später auf Martin Luther, der trotz vielfacher Bedrohung seine Überzeugung nicht mit einem gewaltsamen Tode bezahlen musste. Zum Andenken an diesen "Schwan" Martin Luther thront der Schwan als Wetterzeichen auf dem Kirchturm der St.-Nicolaikirche zu Wittmund. Den Menschen des 21. Jahrhunderts mögen diese Unterscheidungsmerkmale zwischen den Konfessionen seltsam vorkommen. Die erbitterten Kämpfe unter den Protestanten, lutherischen oder reformierter Bekenntnisses, die auch die ostfriesische Kirchengeschichte mitgeprägt haben, erregen heute nur unser Erstaunen und Unverständnis.

Quelle: "200 Jahre St. Nicolai Kirche, Festschrift der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Wittmund" aus den Aufzeichnungen von Pastor Ewald Dubbert

Die Glocken der Sankt-Nicolaikirche

Jeder hört sie! Die Glocken der Wittmunder St. Nicolai-Kirche klingen regelmäßig mit mächtigem Schall durch Stadt und Land. Die Glocken läuten in der Harlestadt traditionell seit Jahrhunderten um 8.00 Uhr, um 12.00 Uhr, um 18.00 Uhr und um 21.00 Uhr und natürlich zum Gottesdienst.

Eine unserer Glocken ist nicht mehr im Glockenturm untergebracht. Sie wurde als Schauobjekt neben der Kirche abgestellt. Nicht immer war es selbstverständlich, dass Glocken innerhalb des Turmes der St.-Nicolaikirche ihre Arbeit verrichten konnten. In beiden Weltkriegen musste die Kirchengemeinde Teile ihres Geläutes abgeben. Diese wurden eingeschmolzen und für kriegerische Zwecke missbraucht. Am 6. August 1917 verstanden die Menschen es als ein notwendiges Opfer, dass sie ihre Glocke für das Vaterland opferten. 98 Jahre hatte die Glocke die Menschen in Wittmund begleitet, bevor Sie in einem festlichen Akt durch die Kirchengemeinde verabschiedet wurde. Erst im Jahr 1924 wurde die Glocke durch eine neue ersetzt. Mit dem Ton "A" und 1596 kg Gewicht, sowie einem unterem Durchmesser von 138,5 cm, grüßte diese Glocke die Menschen in der Stadt und dem Umland. "Gegeben zur Ehre Gottes und der ganzen Kirchengemeinde Wittmund zur Mahnung" - schallte ihr Klang nur ganze 18 Jahre über die Stadt und das Land. Wieder waren es Rohstofflieferanten und der Krieg, die ihre Hände nach dem Klang der Glocke ausstreckten und sie einschmolzen. Ernüchterung und Resignation machte sich nun bei den Menschen bereit, da sie wussten welche Stunde geschlagen hatte. Am dritten Juni 1942 folgte die Uhrschlagglocke. Doch damit hatten die Wittmunder Glück. Die Uhrschlagglocke "Margarethe", mehr als 500 Jahre im Amt, blieb erhalten. Ihr geringes Gewicht von 206 Kilogramm sowie ihr hohes Alter bewahrten sie wohl vor dem Schmelzofen. "Verbum domini manet in eterum - Margarete is min Name - do men lehret dusent ccccc I iarr (1501) goss mi Johan Alwes dat is varr." "Das Wort des Herren bleibt in Ewigkeit. Margarethe ist mein Name - da man lehret das Jahr 1501 goß mich Johann Alwes das ist Wahr." , lautet die Übersetzung der Inschrift der Glocke.

"Lobet ihn mit wohlklingenden Cimbeln - lobet ihn mit jubelden Cimbeln" lautet die Inschrift der alten Betglocke, die inzwischen 370 Jahre im Turm der Sankt-Nicolai-Kirche verweilt. Mit dem Ton Fis und einem Durchmesser von 113,5 cm ist sie die zweitgrößte innerhalb des Turmes.

1951 entschied sich der Kirchenvorstand dafür, mit einer Glocke an die Opfer der Kriege zu erinnern. Die Solidarität im Leiden verband viele mit den Menschen auch jenseits der Grenzen. Geliebte Menschen wurden auch dort vermisst. Mühsam sparte sich die Gemeinde das Geld für diese Glocke vom Munde ab, so dass mit dem ansehnlichen Spendenbetrag später eine zweite Glocke angeschafft werden konnte.

Zum Erntedankfest am vierten Oktober 1953 wurde die zweite Nachkriegsgedächtnisglocke aus Gussstahl erbaut. "Gott zum Ruhm und allen zur Ehr, denen verwehrt eine Wiederkehr!" und "Gott ist getreu" (1. Kor.10,13) sowie "Sei getreu bis an den Tod" ( Offbg. 2, 10) lauten die Inschriften der beiden Glocken. Die erste Gedächtnisglocke, die am 19. Dezember 1952 eingeholt wurde, war Sinnbild des Willens zum Wiederaufbau und zur Versöhnung. Am vierten Advent 1952 erklang ihr Stimme zum ersten Mal in der Harlestadt. Zum Erntedankfest wurde die zweite Nachkriegsglocke aus Gusstahl eingeweiht. Die St.Nicolai-Kirche hatte wieder ein volles Geläut.

Ermüdungserscheinungen aufgrund des verwendeten Gussstahl machten den Gedächtnisglocken innerhalb der siebziger Jahre erheblich zu schaffen. Der Kirchenvorstand bemühte sich - gegen erheblichen Widerstand - um bronzene Nachfolger. Am 27. November 1974 wurde diese Mühe belohnt. Doch die Freude über die Beschaffung der neuen Glocken wurde getrübt durch den Widerstand der Pastoren, die sich an einer Einholung nicht beteiligten. Ihre ethische Grundhaltung verbot es Ihnen für Glocken Geld zu vergeuden, das man doch besser den Armen hätte geben können. Voreilig landete die Heimkehrerglocke beim Schrotthändler .... denen verwehrt eine Wiederkehr. Die Kirchengemeinde war über diesen Umstand sehr verärgert. die Treueglocke fand einen Ehrenplatz im unteren Turm.

"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben" (Joh. 14,6) lautet die Inschrift der größten Glocke innerhalb der Turmes. Insgesamt wird das Dreierklangbild von einer kleinen "Gis" Glocke mit der Botschaft: "Seid fröhlich in Hoffnung " (Röm. 12, 12) abgerundet.

Quelle: Broschüre 200 Jahre Stankt-Nicolai-Kirche . Festschrift Artikel P. Dubbert

"Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken", heißt es in einem Passionslied. Die Passionszeit, viele würden sie wohl am liebsten überspringen. Es fällt schwer, sich den schweren Seiten des Lebens, auch den eigenen zu stellen. Man versucht zu verdrängen. Nützt ja nix! Aber geht das? Diese Wochen vor Ostern lenken unseren Blick dahin und führen damit gleichzeitig zu der Frage: "Was trägt mich? Hat Jesu Leiden mit meinem zu tun?" Ich sage ja, ich erkenne, wie nah Gott mir darin kommt.  Und da ich weiß, dass der Weg Jesu nach Karfreitag weiterging, fühle ich mich getröstet und ermutigt, den Blick zu heben auf all das Gute um mich herum.

Kommen Sie, kommt gut durch diese Zeit!

Ihre/ eure Pastorin Martina Stecher


 


 

 

 

Losungen

Tageslosung von Donnerstag, 28. März 2024
Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.
Jesus ging nach seiner Gewohnheit hinaus an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger. Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt!

Nächster Gottesdienst

Donnerstag, 28.03.2024, 19:00
Gründonnerstag-Tischabendmahl
Freitag, 29.03.2024, 15:00
Karfreitag - Musik und Texte zur Sterbestunde Jesu
Samstag, 30.03.2024, 22:00
Osternacht
Sonntag, 31.03.2024, 10:00
Ostersonntag
Montag, 01.04.2024, 10:00
Ostermontag-Familiengottesdienst
Sonntag, 07.04.2024, 10:00
Quasimodogeniti
Samstag, 13.04.2024, 17:00
Abendmahlsgottesdienst
Sonntag, 14.04.2024, 10:00
Konfirmation Pfarrbezirk I
Samstag, 20.04.2024, 17:00
Abendmahlsgottesdienst
Sonntag, 21.04.2024, 10:00
Konfirmation Pfarrbezirk II

Impressionen

Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Nicolai Wittmund