Hochschule für Kirchenmusik Herford

Nachricht 05. November 2024

Chorkonzert

- Am 5. Oktober 2024 hatten wir in der St. Nicolaikirche ganz besonderen Besuch: Der Chor der Hochschule für Kirchenmusik der evangelischen Kirche von Westfalen machte auf seiner Reise durch Ostfriesland Station bei uns in Wittmund und bereitete unseren Ohren ein ungewöhnliches und großartiges Hörerlebnis.

Renate Schühle begrüßte die Gäste und öffnete bei ihrer Ansprache ein Fenster zur Vergangenheit ihrer eigenen Familie, denn sie und ihr Mann, Gerhard Schühle, hatten sich bei ihrer kirchenmusikalischen Ausbildung unter Prof. Hildebrand Haake genau dort in Herford-Witten kennen gelernt. So schloss sich für unser Kantorenehepaar ein biografischer Kreis, als eben dieser Prof. Haake Hildebrand die nun angehenden jungen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in einem Chorkonzert vorstellte.

Prof. Haake nahm die Zuhörerschaft mit klugen einführenden Worten zum Programm an die Hand und leitete uns mit vielen interessanten Details durch die Kompositionen einer weiten Zeitspanne von Johann Sebastian Bach bis hin zu zeitgenössischen Stücken. So hörten wir Bachs achtstimmige Motette „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir“ und von Stefan Kalmer (*1955) „Es schläft ein Fürst“, zu einem Text von Christa Reinig, der aus der DDR geflüchteten Dichterin; von Johannes Brahms die Motette „Es ist das Heil und kommen her“ und von Thomas Jennefelt (*1954) „Warning to the rich“, dessen Text aus dem Jakobus-Brief stammt. Eine Komposition von Edward Elgar war ebenso zu hören wie einige Spirituals. Und dies stellt nur eine kleine Auswahl aus dem reichhaltigen Konzertprogramm dar.

Das weite Spektrum der Klangfarben und Ausdrucksweisen solch unterschiedlicher Kompositionen gab dem Chor alle Möglichkeiten, seine unglaubliche Stimmintensität und Modulationsvielfalt zu zeigen. Es war im besten Sinne un-erhört, ja teilweise „schockierend“, bei geradezu experimentellen Klangerzeugungen zu erfahren, wozu menschliche Stimmen in der Lage sein können. Der Chor präsentierte sich als ungeheuer beweglicher, vielschichtiger Klangkörper, dessen Präzision wirklich beeindruckend war.

Freude und Hoffnung, dass es auch in Zukunft sehr fähige Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker geben wird, nahmen wir mit aus einem wunderbaren Konzert. Vielen Dank dafür! (mh)

Bildquelle Fotos im Text: M. Hans